Am 23.  Juni 2022 zelebrierte DDr. Peter Schipka, Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, die alljährliche Hl. Messe zu Ehren der Heiligen Thomas Morus und Bischof John Fisher. Dieses Jahr fiel die Feier mit dem Hochfest des Heiligen Johannes des Täufers zusammen. In seiner bemerkenswerten Predigt machte der Generalsekretär die Anwesenden eingangs auf die besondere Parallele der Heiligen aufmerksam. Johannes der Täufer musste sterben, da er Herodes kritisierte, die Frau seines Bruders zu Frau genommen zu haben. Und Thomas Morus ereilte dasselbe Schicksal, weil er die Autorität seines Königs in Fragen der christlichen Ehe nicht über die des Papstes stellen wollte.

Sein Hauptaugenmerk lenkte Schipka in seiner Predigt aber auf das Johannesevangelium und die Bedeutung und Veränderungskraft von Worten. „Worte verändern Wirklichkeit – wo Worte fehlen, da gibt es kein Recht. Wo Recht fehlt, macht sich Rechtlosigkeit breit.“ Diese Schlüsselaussage veranschaulichte der Theologe, der auch Jurist ist, an der unsäglichen Umdeutung des Wortes Assistenz im Zusammenhang mit Suizid, sowie der zerstörerischen Kraft von veröffentlichten SMS, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

An die anwesende Juristengemeinschaft gerichtet betonte der Geistliche: „Worte verändern die Wirklichkeit. Als Juristen sind Sie in ihrem jeweiligen Bereich gefordert, an der Gestaltung dieser Wirklichkeit mitzuwirken. Dabei ist die Motivation dafür nicht unerheblich. Christen verwenden das Recht, um der Gerechtigkeit Gottes zum Durchbruch zu verhelfen. … Wir feiern, dass Worte Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandeln. Wir feiern, dass Gottes Wort über uns ausgesprochen ist und auch wir bei jeder Hl. Messe wieder neu in den Leib Christi verwandelt werden. Wir können das tun, weil – wie das Johannesevangelium es so prominent formuliert: Das Wort war Gott. Und das Wort ist Fleisch geworden. Dieses Wort Gottes hat die Wirklichkeit verändert.“

Lesen Sie hier die Predigt im Wortlaut:

Hochfest der Geburt Johannes des Täufers.Predigt GS Peter Schipka